Die SchülerInnen haben sich vorbereitend schon über einen längeren Zeitraum mit dem Thema Boden und Bodenlebewesen beschäftigt, u.a. mit Büchern (s. Literaturtipps). Bei dieser Aktivität sollen sie auch spüren und erleben, was Boden ist, welche Funktionen er erfüllt und welche Tiere darin leben.
Zur Einstimmung wird mit den Kinder im großen Plenum mit Impulsfragen das Thema Boden angesprochen.
Was ist Boden? Wofür brauchen wir den Boden?
Anschließend wird die Schlämmprobe vorbereitet.
Hintergrund: Die Schlämmprobe gibt einen ersten Aufschluss über die verschiedenen Fraktionen eines Bodens. Hierbei wird in einem hohen Glaszylinder oder ähnlichem Gefäß (z.B. Schraubglas für Babykost eine Frischbodenprobe mit Wasser geschüttelt und aufgeschwämmt. Entsprechend ihrer Korngröße bzw. ihres spezifischen Gewichtes setzen sich die Bodenpartikel unterschiedlich schnell und schichtweise am Grund des Gefäßes ab. Bei den sehr feinen Tonpartikeln kann das u. U. mehrere Stunden dauern.
Die LehrerInnen haben im Vorfeld verschieden Bodenproben gesammelt (jeweils ein kleiner Eimer ist ausreichend). Diese Bodenproben sollten möglichst unterschiedlich sein (aus dem Wald, der Wiese, vom Acker, möglichst aus verschiedenen Regionen). Je nach Größe der Gruppe und Möglichkeiten sollten es mind. 4 verschiedene Böden sein. Die bereitgestellten Schraubgläser füllt man jeweils etwa zur Hälfte mit Wasser und Boden und schüttelt alles gut durch. Während die SchülerInnen die anderen Stationen absolvieren, bleiben die Gläser jeweils neben dem Eimer mit dem zugehörigen (Rest-)Boden stehen, damit sich die verschiedenen Bodenfraktionen absetzen können.
Im Anschluss werden die SchülerInnen in Gruppen aufgeteilt und durchlaufen im Wechsel die anderen Stationen in Kleingruppen.
Zum Abschluss der gesamten Aktivität finden sich alle SchülerInnen nochmal zusammen bei dieser Station ein. Sie versammeln sich um die Schraubgläser, die sie am Anfang mit Boden und Wasser gefüllt haben. Sie erkennen nun die verschiedenen Schichten Bodenfraktionen, die sich im Glas abgesetzt haben. Die SchülerInnen verbalisieren ihre Beobachtungen und die LehrerInnen besprechen diese mit ihnen.
Material:
Min. 4 Eimer mit verschiedenen Bodenarten (aus Wald, Acker, Wiese etc.), Schraubgläser, Wasser, Schaufel oder Löffel.
Verschiedene Bodenarten werden in großen Schüsseln bereit gestellt. Es sollte dabei sein: Sand, Kies, humusreicher Boden, Lehm/Ton.
Die SchülerInnen beginnen damit sich die einzelnen Bodenarten anzuschauen. Welche Farbe hat der Boden? Sehen alle gleich aus? Anschließend sollen sie den Boden genau fühlen. Hierbei kann die LehrerIn die SchülerInnen fragen, mit welchem Boden sie kleine Kugeln formen können. Beim Experimentieren bemerken die Schüler diverse Unterschiede. Auch das Riechen des Bodens ist interessant. Nachdem sie alle Schüsseln abgearbeitet haben, kann sich über die Unterschiede ausgetauscht werden. Wie haben sich die verschiedenen Bodenarten angefühlt? Welche Bodenart hat am besten gerochen?
Zusätzlich kann die LehrerIn die Schüler fragen, mir welchem Boden die Kinder kleine Kugeln formen können.Mit Hilfe der Sprühflasche können die verschiedenen Bodenarten befeuchtet werden, falls sie zu trocken sind. Wie gut gelingt das Formen mit Lehm, Sand oder Humus?
Material:
Große Schüsseln/Kisten mit verschiedenen Bodenarten, evtl. Sprühflasche mit Wasser, Handtücher/Lappen zum Hände abwischen.
Etwas Boden (möglichst frisch) oder Kompost werden vorsichtig auf ein grobmaschiges Sieb auf einem Eimer/Schüssel gegeben und stehen gelassen (kann evtl. auch beim Aufbau der Stationen bereits vorbereitet werden). Durch das Sieb fallen kleine Bodentiere durch und landen in der Schüssel. Diese Tiere können dann vorsichtig in ein kleines Schälchen umgesetzt werden und dann von den SchülerInnen mit (Becher-)Lupen oder unter dem Mikroskop betrachtet werden. Je nach Interesse der Kinder kann auch mit einem einfachen Bestimmungsschlüssel versucht werden, die Tiere zu identifizieren. Es können die verschiedenen Besonderheiten der Bodentiere besprochen werden (Regenwurm – Borsten, Springschwanz – Fortbewegung durch Sprunggabel etc.).
Material:
Bestimmungsschlüssel, Kompost/Boden, Eimer, grobmaschiges Sieb, Schaufel, Löffel, Pinsel, Becherlupen, Schälchen, Mikroskope.
Ziel dieser Station ist es, die Filterfunktion des Bodens zu verdeutlichen. Große PET-Flaschen werden in der Mitte durchgeschnitten und das Oberteil mit der schmalen Öffnung (ohne Schraubverschluss) nach unten in das Unterteil gestellt. Dann werden die verschiedenen Bodenfraktionen oder Bodenarten eingefüllt. Bei Bedarf kann als erstes ein Kaffefilter oder ein feines Sieb in die Flasche gelegt werden, um ein durchrieseln des Bodens in das Unterteil zu verhindern. Ist das Oberteil der Flasche gefüllt, wird Schmutzwasser von oben eingefüllt und die Filterwirkung bzw. die Versickerung beobachtet. Im besten Fall landet klares Wasser im Unterteil der Flasche.
Gegebenfalls kann die LehrerIn die Kinder in kleinen Gruppen ausprobieren lassen, welche Bodenfraktionen oder Kombinationen am Besten filtern.
Material:
Große PET-Flaschen, Kaffeefilter, verschiedene Bodenfraktionen (Kies, Sand, Lehm, Humus etc.) oder Bodenarten, schmutziges Wasser.
Team A (Villa Reebou)
anne.dichter@education.lu